ART  Berlin, 03.09.99 - 04.09.99

ART Berlin, 03.09.99 - 04.09.99, Dieter, Ralf, Udo.

Obwohl das ART ja fuer den 04.09 angesetzt war, begann es bereits einen Tag frueher. Dieter und ich hatten uns bereits am Freitag mittag auf der IFA getroffen und uns dann so wesentliche Dinge wie absolut ebene flache Flachbildschirme (die naechste Generation wird wohl konkav ausgeliefert) und Schallplattenspieler fuer 55000 DM angesehen. Interessant war auch ein kleiner Lieferwagen, dessen Ladeflaeche vollstaendig (!) mit Audio-Endstufen bestueckt war. Bumm-Tschaks sind unter uns!

Gegen 18:00 haben wir dann Ralf an der Gedaechtniskirche aufgegabelt. Die Kirche war uebrigens immer noch genauso kapott wie vor zehn Jahren. Um das eigentliche Treffen fuer den morgigen Tag gebuehrend vorzubereiten haben wir dann einen Biergarten aufgesucht, in dem sogar alloholische Getraenke verkauft wurden.

Ralf hatte sich schlauerweis' ein Hotel im Zentrum besorgt; da ich mir (jedenfalls nach Meinung meiner Frauensleut') so etwas nicht leisten kann, lag mein Hotel leicht ausserhalb, nur 22km vom Zentrum entfernt. Um dahin zu kommen bedurfte es nur einiger Dutzend S-Bahn Stationen und einer halben Stunde Busfahrt. Vorausschauend wie ich bin hatte ich bereits am Vorabend den Busfahrplan ueberprueft - Abfahrten bis 23:58 waren im Plan verzeichnet.

Nun, es kam wie es kommen musste. Bereits vor 23:00 stieg ich in den entsprechenden Bus; dieser fuhr auch in die korrekte Richtung los. Nach ziemlich genau der halben Fahrstrecke kam jedoch unvermittelt die Mitteilung "Endstation, alles aussteigen!" Angeblich wuerde auf dem Fahrplan auch stehen, dass "bis da draussen" nur bis 20:00 gefahren wuerde. Pech. Haette man mir das gleich gesagt, waere ich bereits im Zentrum in eines dieser kleinen dienstbaren Kfz gestiegen, die einen ueberall
hinbringen...

Egal. Jedenfalls hatte Dieter ja bereits im Vorfeld eine Stadtfuehrung angedroht, die wir dann auch prompt am Samstagmorgen verpasst bekamen. Treffpunkt war die komische Uhr auf dem Alexanderplatz. Dass diese Uhr tatsaechlich auch schon um elf die korrekte Uhrzeit von 16:00 anzeigt wurde natuerlich fotomaessig dokumentiert.

Dann sind wir zu Fuss losgetigert. Erstmal das Berliner Rathaus ansehen, dann zum (ehemaligen) Hafen. Die Spree-Insel ist ganz interessant; nicht nur der (ebenfalls ehemalige) Palast der Republik steht da, sondern auch diverse Museen - mit unterschiedlicher, aber interessanter Architektur.

Dass auf der Suche nach Wohnraum sogar alte Keller wieder freigelegtwerden, ist ebenfalls auf einem der Bilder zu sehen.

Von hier ging es dann Unter den Linden lang, bis zum Triumphbogen. Dieter konnte zu etlichen Gebaeuden etwas erzaehlen und tat dies auch. Ein Fremdenfuehrer haette diese Aufgabe wohl nur unwesentlich besser erledigt. Jedenpfalz wird hier einiger Aufwand getrieben, den Charakter der Allee zu erhalten; alte Gebaeude werden korrekt restauriert, ein paar neue Gebaeude wurden sorgfaeltig hineingeplant. Allerdings gab es auch Beispiele fuer uebereifrige Architekten, die den alten DDR-Stil etwas zu genau reproduziert haben.

Vom Triumphbogen aus sieht man die Kupel des Reichstags. Den haette ich mir eigentlich gerne angesehen, aber offenbar sind stundenlanges Warten der Preis dafuer - und das wiederum wollten wir uns nicht antun. Also gingen wir weiter, Richtung Potsdammer Platz - der groessten Baustelle Europas. Eines ist gewiss: nach Fertigstellen dieser Baumassnahmen sind sicherlich preiswert Kraene zu bekommen, so viele wie hier herumstehen... Die Erdloecher sind beeindruckend, ebenso wie die bereits fertiggestellten Teile. Hier haben wir dann erstmal ein Eis verputzt und ueber den Nachmittag nachgedacht. Dieter haette uns gerne noch mehr in der Stadt herumgescheucht, ich musste aber leider verweigern, meine Fuesse machen sowas nur bedingt mit. (Sagt euch das Konzept "Senkspreizfuss" etwas?)

Also, nix mit herumlaufen. Und anbetracht des optimalen(!) Wetters (Mickey, der Beta-Test des Wettermoduls kann damit abgeschlossen werden) entschlossen wir uns dann, dem Wannsee einen Besuch abzustatten. Kein Problem, ab in den Keller zur S-Bahn. Eigentlich sollte uns die entsprechende Linie direkt an unser Ziel bringen. Aber mittendrin hiess es ploetzlich "Alles aussteigen". Wartungsmassnahmen brachten uns in den Genuss einer Busfahrt, einige S-Bahnstationen weiter konnten wir dann wieder in die Bahn umsteigen.

Vom Wannsee haben wir dann zwar nicht viel gesehen, mehrere Baeume standen penetranterweise einfach im Wege und waren nicht bereit wenigstens mal fuer ein paar Minuten den Blick frei zu machen. Echt unkooperativ. Aber der Biergarten war dafuer einwandfrei. Hier haben wir dann jedenfalls einige Zeit verbracht und dummes Zeug erz^w^w^w wichtige Diskussionen gefuehrt.

Da ich am Abend noch nach Hause fahren wollte/sollte/musste haben wir uns dann gegen fuenf wieder auf den Weg zurueck in die Stadt gemacht, wo wir uns dann trennten. Was Ralf und Dieter dann am Abend noch unternommen haben, weiss ich nicht. Was mich angeht, so habe ich dann erstmal noch eine Rundfahrt um halb Berlin herum unternommen, die oestliche Auffahrt auf die A10 ist ganz schoen weit weg vom Zentrum... vor allem wenn man eigentlich nach Westen will.

Alles in allem war es jedenfalls eine erfolgreiche Aktion.

From: didi@detebe.de (Dieter Bruegmann)
Newsgroups: de.talk.bizarre
Subject: Re: [ART] Vollzugsmeldung aus Berlin
Date: Sun, 05 Sep 1999 15:11:12 +0200

Zu Udo Burghardt vom Sun, 5 Sep 1999 14:20:10 +0200:

>ART Berlin, 03.09.99 - 04.09.99, Dieter, Ralf, Udo.

s/Ralf/Karl/

Und noch einige Anmerkungen:

>Dann sind wir zu Fuss losgetigert. Erstmal das Berliner Rathaus
>ansehen, dann zum (ehemaligen) Hafen.
                                ^^^^^
Hä?

Wir waren im Nikolaiviertel am Ufer der Spree, aber da war kein Hafen,
nicht mal ein ehemaliger!

>Von hier ging es dann Unter den Linden lang, bis zum Triumphbogen.

Na ja, so kann man das Brandenburger Tor auch bezeichnen.

>Vom Wannsee haben wir dann zwar nicht viel gesehen, mehrere Baeume
>standen penetranterweise einfach im Wege und waren nicht bereit
>wenigstens mal fuer ein paar Minuten den Blick frei zu machen.

Dazu muß ich sagen, daß das von der Stadtverwaltung so beabsichtigt
ist, um ihre Kasse etwas aufzufrischen.

Der Automat, der gegen Einwurf einiger ortsüblicher Valuta die Bäume
herunterklappt und den Blick für einige Minuten freigibt, ist momentan
leider außer Betrieb.

>Was Ralf und Dieter dann am Abend noch
>unternommen haben, weiss ich nicht.

Schade. So sind wir auch weiterhin auf Spekulatius^H^Honen angewiesen.