From: pdresen@wupperonline.de (Peter Dresen)
Subject: Re: Kennt jemand Dieter Bruegmann?
Date: Tue, 28 Oct 1997 23:23:09 GMT
Organization: Dirty Mind Foundation

On Tue, 28 Oct 1997 15:17:57 +0000, Margot Steinel
<steinel@loel.fh-anhalt.de>
 or he/she/bi wrote: 

>Hat irgendjemand in dieser Newsgruppe schon mal ein Mail
>von Dieter Bruegmann gelesen? 

Abgesehen, dass es sich hier um eine GABELN handelt, in der gelegentlich
Postings, aber keine Mails erscheinen, mal ein paar Worte zu
Dieter Bruegmann. 

Viele meinen, es handelt sich um eine Person, maennlichen Geschlechts,
geboren am 18.4.50 in Hamburg, jetzt wohnhaft in Berlin-Schoeneberg. 

GLAUBT DAVON KEIN WORT! 

Es handelt sich bei "Dieter Bruegmann" in Wahrheit um ein Rechnersystem,
um den Rest eines streng geheimen Projekts der Bundesregierung, 1988 in
Auftrag gegeben. 

Damals noch im "Kalten Krieg" befindlich, erhielten Siemens AG, die
Fraunhofer-Gesellschaft und die Bundespost den Auftrag, fuer die
deutschen Nachrichtendienste, ein dezentrales computergestueztes Nach-
richtensystem zu schaffen, dass im Falle eines Atomkrieges den ueber-
lebenden Angehoerigen der Geheimdienste eine sichere Moeglichkeit des
Nachrichtenaustauschs mit der Regierung im "Eifelbunker" garantierte. 

Das Projekt lief bei Parlament und Regierung unter dem Tarnnamen
AIDS DND (Automatisches Informations- und Daten-System Deutscher
Nachrichten-Dienste). Damals sprudelte bekanntlich die Geldquelle fuer
zahlreiche AIDS-Projekte. Jetzt wissen wir, wo die Millionen
tatsaechlich verbraten worden sind. 

Bei der Bundespost, Siemens und der Fraunhofer Gesellschaft lief es als
"Alphabeta-Projekt", aber Eingeweihte sprachen von "KIND GEFUNDEN", was
fuer "Kuenstliche-Intelligenz-Netz-Deutschland GEmeinsames Forschungs-
Unternehmen Nachrichen-Dienste ENnepetal" stand. 

Waehrend die Post fuer die Netze (auch Satelitten!) und Siemens fuer die
Hardware zustaendig waren, sollte die Fraunhofer Gesellschaft die
Anwendungssoftware liefern. Als Betriebssystem entschied man sich fuer
das Unix-Derivat SINIX. 

Dank der sprudelnden Geldmittel aus der AIDS-Quelle schaffte man es
tatsaechlich binnen 4 Jahren, ein vollfunktionstuechtiges System zu
erstellen, das auch ueber eine künstliche Intelligenz verfuegte.
Es analysierte naemlich sofort nach Eingang aktueller Daten im Fruehjahr
1992, dass der Kalte Krieg bereits beendet war und keinerlei akute
Gefahr eines Atomkriegs mehr bestand. 

Kurze Zeit spaeter wurde das komplette System stillgelegt. Die muehsam
erstellten Datenbestaende wurden zum groessten Teil geloescht. Nur ein
Einzelplatz-Rechner mit dem Basisprogramm und einem bescheidenen Rest
der gesammelten Daten im ASCII-Format (Sammlung Deutscher Wortschatz,
Kurzgrammatik, Witzesammlung (1772 - 1989), Anekdoten, Sprueche,
Floskeln, Sonderausgabe 1985 von Meier's Universallexikon und weniges
andere) sind seinerzeit uebrig geblieben. 

Zwei Maennern aus Berlin, Hans-Dieter "Ede" Hoffmann und Klaus F.
Bruegge, die zufaellig in den Besitz dieses Rechners kamen, haben wir
die Idee zum Einsatz im damals aufkommenden deutschsprachigen UseNet zu
verdanken, urspruenglich als "Berliner Autoresponder" geplant, dann aber
als Gag unter den Namen "Dieter Bruegmann - D. Bruegmann - usw."
postend. 

Mittlerweile sind zehntausende Postings in detebe und auch einigen
anderen Newsgroups erschienen. Das System ist wirklich in der Lage, die
darauf eingehenden Antwort-Postings automatisch zu verarbeiten und
ueberraschend originell aufbereitet umzusetzen. 

Wer haette das geahnt? Aber jetzt ist es 'raus, und wollen wir doch 'mal
ehrlich sein, welcher Mensch waere in der Lage, taeglich hunderte von
Postings zu erstellen. Nur eine Maschine kann das in der Tat.
--
Peter Dresen, Solingen-Rostfrei 

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