From: Ollie Bleckmann <olliezei@detebe.de>
Subject: DANKE, Deutsche Bahn
Date: Mon, 06 Sep 1999 23:13:39 +0200

DANKE, Deutsche Bahn, dass Du so kompetentes Personal hast.

DANKE, Deutsche Bahn, dass sogar ein Bahn-QNH wie ich mit Dir den Weg
       nach Hause findet.

DANKE, Deutsche Bahn!

Bei meinem Rueckfahrtbestreben nach dem ART in Duesseldorf hielt ich
es fuer ratsam, doch erstmal einen Bahnangestellten nach der
guenstigsten Zugverbindung zurueck in meine Heimat zu fragen. Also
fragte ich, nachdem Mickey mich zum Gleis, wo sein bevorzugter Zug
stand, gezerrt hatte, den dort diensthabenden Offi^W^W^Schaffner.

Mit einem Grummeln, das etwa soviel heissen sollte wie "Ich habe keine
Ahnung, wo Münster liegt" verwies er mich an einen in der Nähe
stehenden Kollegen. Dieser zuckte nur mit den Schultern und zeigte auf
einen dritten Angestellten mit modischer roter Muetze. Nachdem ich nun
das dritte Mal mein Anliegen vorgetragen hatte, fing dieser an, in
einem dicken Waelzer zu blaettern, waehren d Mickey mir nervoes am
Zipfel meines niegelnagelneuen detebe-T-Hemdes (Nochmals DANKE,
Mickey!) zupfte, da der Zug im Begriff war, zu fahren.

Der freundlice aeltere Herr mit der roten Kappe zupfte nicht nur an
einem Zipfel, sondern riss diesen gleich aus. Allerdings nicht aus
meinem niegelnagelneuen detebe-T-Hemd (Nochmals DANKE, Mickey!),
sondern aus seinem Buch. Den reichte er mir und erklaerte mir, ich
koennte mit dem Zug, den Mickey schon sehnsuechtig anstarrte, ueber
Duisburg und Dortmund nach Muenster gelangen.

Gluecklich ueber diese Auskunft stieg ich also nun mit Mickey in den
Zug, wo wir dann auf der kurzen Strecke nach Duisburg noch den
Mickeyrucksack leeren konnten.
Kaum war unser KK-Wart ausgestiegen, machte ich mich auf die Suche
nach dem Schaffner, da ich ja noch eine Fahrkarte ab Ende des VRR
benoetigte.
Nach laengerem Suchen fand ich ihn beim Plaeuschchen mit Kollegen im
vordersten Abteil. Er sah mich an, als kaeme ich aus B**l*f*ld und
bollerte noch bevor ich etwas sagen konnte, dass er mich doch
informiert haette, dass dieser Zug nicht nach Muenster fahre. Ich
zeigte ihm also meinen Papierfetzen, worauf er mir erklaerte, ich
haette in Duisburg in den Zug nach Dortmund umsteigen muessen.

Hmpf.

Ich sollte in Oberhausen am Hauptbahnhof aussteigen und wieder
zurueckfahren. Der Zug hatte mittlerweilen gehalten. Ich fragte, wann
wir in Oberhausen waeren, und man erklaerte mir wenn ich mich jetzt
nicht beeilen wuerde, waeren wir dort bald nicht mehr. [1]
Also springe ich aus dem Zug und stehe in Oberhausen. Es erscheint mir
schlau, die Infonummer der Deutschen Bahn anzurufen, um nicht schon
wieder in der flachsen Richtung zu landen.

DANKE, Deutsche Bahn, dass Du an allen Hauptbahnhoefen die Nummer
Deiner Auskunft so gut sichtbar nirgendwo anbringst. Wozu auch,
schliesslich kann sie einem ja jeder Bahnangestellte aus dem FF sofort
nicht aufsagen. [3]

Naja, es gibt ja noch die Telefonauskunft.

DANKE, Deutsche Telekom, dass Dein D1-Netz an allen Hauptbahnhoefen so
guten Nicht-Empfang liefert.

Ausserhalb des Bahnhofs funzte mein Beweglichfernsprechgeraet aber
wieder und ich erhielt die gewuenschte Nummer. Dort erzaehlte man mir,
ich muesste nach 42 (1,5) Stunden nach Essen fahren, wo ich 42 (0,75)
Stunden spaeter einen Zug nach Muenster bekommen koenne.
Nun denn, ich hatte beschlossen, mein Glueck nicht mehr allein der DB
zu ueberlassen und sah auf den Fahrplan. Ueberraschen konnte es mich
nicht, dass der naechste Zug nach Essen schon kurz vor der Abfahrt
stand. Abgehetzt kam ich dort zum Sitzen.

In Essen musste ich nun tatsaechlich 42 (45) Minuten warten, sah aber
schon den Zug dort stehen, mit dem ich 42 (10) Stunden zuvor in Essen
angekommen war. [4]
Gluecklich nun nicht mehr bis nach Muenster fahren zu muessen, sondern
eine Haltestelle vorher, wo mein Radl gut angekettet treu auf mich
wartete, aussteigen zu koennen, loeste ich beim Schaffner meine
Fahrkarte und radelte spaeter die 42 (5) Kilometer nach Hause.

Erschoepft dort um 42 (1) Uhr morgens angekommen, verliess ich schnell
diese zelzame Wirrtualitaet und schluepfte schnell durch einen der
Torwege zurueck in den Schoss der Realitaet[tm], jtWdwv sei Dank.

Ollie, der trotzdem sein Auto auch naechstes Mal zuhause laesst.

[1] Mal davon abgesehen von der unverschaemten Frage, ob ich ein Bier
zuviel getrunken haette [2]

[2] Geht das ueberhaupt?

[3] Wollja, ich meine die drei Herren am Duesseldorfer Bahnhof, die
    ich auch danach gefragt hatte.

[4] Nein, es war definitief kein Deja-Vu, dazu war es zu dunkel.
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(CddF) - Gründungsmitglied im Club der detebe-Filterlosen
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